Gibt es Mücken im Winter? Wie überleben sie und stechen sie trotzdem?

So richtig nervig sind Mücken in Deutschland vor allem im Sommer. Nämlich dann, wenn sie in Stechlaune sind und uns mit juckenden Quaddeln zurücklassen. Doch wie sieht es mit Mücken im Winter aus? Überleben sie, stechen sie mitunter einfach weiter,  verringert ein kalter Winter die Mückenzahl im kommenden Sommer?

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Generell ist es kein großes Geheimnis, dass Mücken in irgendeiner Form den Winter überstehen. Mag er auch noch so kalt sein. Schließlich können Mücken auch in deutlich kälteren Gegenden wie in Skandinavien oder auch Sibirien den Temperaturen trotzen und im Sommer wieder eine unfassbare Plage sein.

Wie genau unterschiedliche Mückenarten den Winter überstehen, unterscheidet sich bei einigen Mückenarten weltweit. Allerdings fällt der Winter auch in manchen Regionen nicht wirklich winterlich aus. Das macht das Überwintern natürlich leichter.

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Mücken im Winter in Deutschland

Bei den meisten heimischen Mückenarten passiert mit startendem Winter folgendes: Durch die sinkenden Temperaturen und den ersten Frost suchen sich begattete Weibchen einen geschützten Ort, wo sie in eine möglichst ungestörte Kältestarre verfallen können. Dort überwintern sie. Die Männchen überstehen den Winter nicht.

Außerdem überleben die meisten Mückenarten den Winter nicht in ihrer ausgewachsenen Form sondern im Ei-Stadium. In diesen Eiern befindet sich extrem wenig Wasser. In Kombination mit einem mückeneigenen Frostschutz wird das Gefrieren des Eies verhindert. Daher überstehen sie auch lange Kältperioden sehr gut.

Stechen Mücken im Winter?

In der Regel sterben die Mücken – natürlich nachdem sie ihre Eier gelegt haben – oder verfallen in eine Kältestarre. Wenn die Temperaturen im Winter allerdings stimmen und/oder sich ein paar Mückenweibchen in die Wohnung verirrt haben, können Mücken auch im Winter stechen.

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Lassen sich bei kalten Temperaturen leider draußen auf keine offene Konfrontation ein: Mücken im Winter

Sogenannte Wintermücken stechen nicht

Es gibt auch sog. Wintermücken (Trichoceridae). Dabei handelt es sich aber um eine eigene Mückenart, die keinerlei Interesse an Menschen zeigt. Also stechen diese auch nicht. Schade, dass nicht alle Mückenarten solch angenehme Zeitgenossen für Menschen sind.

Die Wintermücken werden schon bei Temperaturen von etwas über 0 Grad aktiv und sind sogar im Gebirge bei 3000m zu finden. Außerdem sehen sie auch nicht wie die gemeine Stechmücke aus. Aufgrund ihrer langen Beine ähneln sie eher einer Schnake.

Im Frühjahr beginnt das Spiel von vorn

Sobald die Temperaturen wieder wärmer werden, naht die Rückkehr der blutsaugenden Stechmücken. Wie krass die Mückenplage nach dem Winter ausfällt, hängt vor allem mit den Bedingungen nach dem Winter zusammen. Denn den Winter überstehen zukünftige Mücken im Ei-Stadium ohne große Probleme.

Wenn es dann wieder warm wird und ausreichend Wasserflächen verfügbar sind, können sich die Stechmücken super vermehren. Daher lieben Mücken auch feuchte und sumpfige Gebiete. Regnet es in Deutschland im Frühling/Sommer viel oder es gibt Überschwemmungen, dann finden Stechmücken bei warmen Temperaturen sehr viele Brutstellen um sich weiter zu vermehren. Perfekte Bedingungen für eine sommerliche Mückenplage.

Wenn es aber eher trocken und/oder verhältnismäßig kühl bleibt, dann vermehren sich weniger Mücken.